Obwohl das Wetter wunderschön war und das Wasser noch angenehme 17 Grad hatte, war dieser Termin geprägt von Unfällen und Missgeschicken. Ich hatte keine Ahnung, woran dies lag. Vielleicht ein besonderer Saison-Ausklang?
Mein Kind wollte an diesem Tag nicht Laufen, sondern sich lieber als Zuschauer langweilen und die Zeit mit Fressen verbringen. Allerdings hatte es sein Soll für diese Saison schon erfüllt - im Gegensatz zu mir... So konnte ich ungehindert einen Lauf nach dem anderen starten.
Ich fuhr das Trockene-Haare-Programm, da 17 Grad auch mir zum Hineinfallen zu kalt waren. Bei der Landung vor dem Ausstiegs-Steg gab ich noch einmal richtig Stoff, um mit meiner Sitzfläche auf dem Steg zu landen. Leider saß genau dort just in diesem Moment ein Wakeboarder, der versuchte, sein Board auszuziehen. Ich hatte so viel Speed drauf, dass ich weder bremsen, noch lenken konnte. Ich versuchte, mein Board möglichst sanft an den Steg zu knallen, traf aber leider mit der Kante den Wakeboarder am Schienenbein. Dieser machte gar nichts mehr, sondern blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht sitzen. Ich überlegte kurz, ob man zum Wasserskilaufen Schienenbein-Schoner einführen sollte und entschuldigte mich dann tausendmal. Er blieb immer noch sitzen. Dann rauschte die nächste Wakeboarderin heran. Diese war mindestens so gut und erfahren, wie ich. Aber auch ihr gelang es nicht, vor dem Steg zu bremsen. Das Wasser war an diesem Tage irgendwie besonders flitschig... Sie knallte - zum Glück nur - an des Wakeboarders Wakeboard - und - mit der Kante ihres Boards unter meine Fußsohle. Diesmal blieb ich mit schmerzverzerrtem Gesicht stehen und machte gar nichts mehr.
Nachdem alle ihre Wunden geleckt, sich mehrfach entschuldigt und wieder zum Laufen in die Schlange gestellt hatten, beschwerte sich der arme Wakeboarder, dass er an diesem Tage von allen Frauen über den Haufen gefahren wurde.
Später - beim Umziehen in der Umkleide - bekam ich meine gerechte Strafe. Mir war kalt, und ich riss meine Unterwäsche aus meinem Rucksack heraus. Irgendwie war an diesem Tage alles schneller, als sonst. Mein Unterhöschen bekam genauso einen Speed drauf, wie ich bei meinem Ausstieg. Es flog in die Luft, landete dann genau über dem drei Zentimeter breiten Zwischenraum zwischen zwei Holzbohlen - und rutschte dann durch diesen hindurch ins Wasser. Ich starrte fassungslos hinterher. Das Wakeboarder-Mädel und ein ebenfalls anwesender Mann grinsten mich mitleidig an. Das Höschen schwamm noch eine Weile auf der Wasser-Oberfläche, bevor es in die Tiefen von Bahn 2 entschwand. Schwarzes Höschen in schwarzem Wasser. Keine Chance auf ein Wiedersehen. Ich hatte noch zwei davon - nur nicht dabei. Ich zog meine (enge) Jeans ohne Unterhöschen an - manche Leute machen dies ja absichtlich - und konnte nachvollziehen, warum das Kind gemoppert hatte, als ich ihm an einem Samstag zum Schwimmen direkt den Badeanzug drunter gezogen und vergessen hatte, seine Unterwäsche einzupacken...