Und wieder hatte ich den Fuß vom Kicker dreimal gestreift und hatte dann gekniffen. Genervt setzte ich mich zu meinem Kinde auf die Bierzelt-Bank. Unser erfahrener Coach gesellte sich zu uns: Na, wieder nicht getraut? Er hatte ganz besondere Motivations-Methoden: Die Mama ist ein WEICHEI! Mein Kind grinste begeistert.
Ich fuhr von meiner Bank hoch, schnappte mein Wakeboard und stellte mich an. Ich sprang ins Wasser, drehte eine Runde, um Tempo zu bekommen, und dann fuhr ich auf den Kicker. Butterweich und sanft glitt mein antikes Shapiro hoch bis zur Kante. So einfach hatte ich mir das nicht vorgestellt. Dann waren Board und ich in der Luft. Und dann ging alles sehr schnell. Ich knallte rückwärts aus 2 Metern Höhe - zum Glück nicht auf die Kante vom Kicker - sondern aufs Wasser knapp dahinter. Allerdings hatte ich Wasser weicher in Erinnerung. Das hier fühlte sich mehr wie Beton an. Ich rang nach Luft und spürte jede einzelne meiner rechten Rippen, wobei ich noch nicht sagen konnte, ob diese angebrochen oder noch intakt waren.
Mein Kind hatte mich vom Ende des Steges her aufmerksam beobachtet und stürzte sich nun in die Fluten, um mich zu retten. Ich hatte ihm ausdrücklich untersagt, in die Lauf-Bahn zu schwimmen. Diesmal hielt es sich nicht an meine Anweisungen, und ich war froh darüber. Es konnte sehr schnell schwimmen, griff mein Wakeboard und trieb es an den Steg. So hatte ich Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen und langsam ans Ufer zu schwimmen.
Endlich bekam ich eine Ahnung davon, wofür Prallschutz-Westen taugten! Ich trug meine schon lange - wusste aber nie so genau, warum...
Heute habe ich circa 20 neue, blaue Flecken an Armen und Beinen, eine zerschnittene linke Hand (Warum bloß?) und eine mittlere Rippen-Prellung rechts hinten - aber ich habe mich über den Kicker getraut!!!
Für´s nächste Mal allerdings muss ich mir einen genauen Kicker-Kanten-Absprungs-Plan zurechtlegen...
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...oder doch lieber Segelfliegen? |